Wenn der Familientisch zum Klassenzimmer und Büro wird

Studie des ifo Instituts zu Bildung in der Coronakrise 

Eine aktuelle Studie des ifo Instituts kommt zu dem Ergebnis, dass sich die Zeit, die Kinder täglich mit schulischen Aufgaben beschäftigen, während des Homeschoolings in der Pandemie etwa halbiert hat. Sie sank im Durchschnitt von 7,4 auf 3,6 Stunden pro Tag. Für seine Umfrage im Juni 2020 hat das ifo Institut 1.099 Eltern in Deutschland befragt. Nicht nur die Zeit schulischer Beschäftigung ist laut der Umfrage gesunken: Es zeichnete sich auch ab, dass diese Zeit ungleich verteilt ist. So verbrachten manche Schüler:innen nur zwei Stunden, andere wiederum vier Stunden täglich mit schulischen Themen. 

Auf Basis der elterlichen Einschätzungen ist davon auszugehen, dass Kinder während der Schulschließungen tendenziell weniger lernten (als bei geöffneten Schulen), während sie zugleich mehr Unterstützung durch ihre Eltern benötigten oder erfuhren. Die Zeit, die zur Bewältigung schulischer Aufgaben zuhause gemeinsam verbracht wurde, führte laut 28 Prozent der befragten Eltern zu häufigeren Streits. Die Zeit, die während Corona weniger mit schulischen Themen verbracht wurde, füllten eher leistungsschwächere Kinder mit passiven Aktivitäten wie Medienkonsum. Die Ergebnisse rund um das Homeschooling wurden aus der Umfrage zum ifo Bildungsbarometer ausgekoppelt (das im September erscheint).  

Das ifo Institut – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e. V. betreibt empirische wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Forschung und stellt Daten, Informationen und Forschungsergebnisse auf wirtschaftswissenschaftlichem und wirtschaftspolitischem Sektor vor. Das ifo Institut arbeitet mit innerdeutschen sowie Universitäten im Ausland zusammen. Das ifo Bildungsbarometer erscheint auf Basis einer jährlichen Umfrage. 2020 befragte man 10.000 Personen (https://www.ifo.de/umfrage/ifo-bildungsbarometer).

Waren die Chancen von Schüler:innen schon vor der Pandemie ungleich verteilt, so schlägt sich diese Situation auch in der Pandemie nieder. Die Gründe dafür sind vielfältig. Während in manchen Haushalten die Eltern Zeit, Ressourcen, Wissen und Medien zur Verfügung haben, um ihre Kinder zu unterstützen, erfahren Kinder in prekären Lebenssituationen unter Umständen weniger Unterstützung, weil das Elternhaus diese schlicht nicht leisten kann. Hinzu kommt, dass auch die Möglichkeiten der Schulen unterschiedlich sind. Laut ifo-Studie gibt es große Unterschiede, wie etwa im Umfang des angebotenen, gemeinsamen Online-Unterrichts.  

 Kinder in der Pandemie und insbesondere auch im Homeschooling zu begleiten und zu unterstützen ist eine wichtige Aufgabe der Eltern. Auch der Kontakt zu den Lehrkräften und Mitschüler:innen, etwa durch virtuelle Begegnungen, ist elementar, um Struktur zu schaffen und vertraute Kontakte zu bewahren. Denn wenn der Schulalltag nach Hause verlagert wird, fehlen nicht nur Unterricht, Sport, Kunst oder Musik und der Kontakt zu Lehrer:innen und Mitschüler:innen – auch Freundschaften, die in der Ganztagsschule, in der Mittagesbetreuung oder im Hort entstanden sind, sind der Distanz unterworfen. Gleichzeitig finden sich auch Eltern in neuen Rollen wieder und sind mehrfacher Belastung ausgesetzt: etwa durch die Begleitung des Homeschoolings, während gleichzeitig Homeoffice ausgeübt werden muss und jüngere Kinder daheim betreut werden sollen.  

Familien mit verschiedenen Voraussetzungen und räumlichen Ressourcen zu unterstützen, ihnen Hilfen und Ideen mit auf den Weg zu geben, wie ein entspannteres Miteinander mit unterschiedlichen Bedürfnissen gelingen kann, ist besonders in der Coronakrise wichtig. Dabei geht es nicht nur darum, schulische Leistungen unter veränderten Bedingungen abzurufen, sondern auch darum, Kindern Sicherheit und Regelmäßigkeit zu geben, Druck abzubauen und Gefühle ernst zu nehmen. Denn die Coronakrise stellt Erwachsene und Kinder gleichermaßen vor neue Herausforderungen und Ängste. Kinder, die empathisch und sorgsam begleitet werden, entwickeln leichter Strategien, auch mit Unvorhersehbarem zurecht zu kommen und in der neuen Situation Fuß zu fassen. Das können Tipps für eine gute Lernumgebung zuhause, Ideen für abwechslungsreiche Bewegungsspiele, kreative Alternativen zu wachsendem Medienkonsum, aber auch Hilfen zur Entspannung des verdichteten Familienalltags sein. Damit Schüler:innen mit unterschiedlichen Voraussetzungen jetzt, aber auch später ein stabiles Selbstwertgefühl entwickeln und ihre Chancen und Möglichkeiten wahrnehmen und umsetzen können. 

 

Quelle: Auf den Seiten des ifo Instituts kann der zur Studie zugehörige Artikel “Bildung in der Coronakrise: Wie haben die Schulkinder die Zeit der Schulschließungen verbracht, und welche Bildungsmaßnahmen befürworten die Deutschen?” nachgelesen werden: https://www.ifo.de/publikationen/2020/aufsatz-zeitschrift/bildung-der-coronakrise-wie-haben-die-schulkinder-die-zeit.

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Hand in Hand für Bildung – RaboDirect unterstützt uns 2021 erneut!

Wir freuen uns sehr über die Spende der RaboDirect über 20.000 Euro und sagen “Danke!”. Damit unterstützt sie uns bei der Erweiterung unseres kostenlosen Unterrichtsprogrammes für Schulen. Als langjähriger Spendenpartner hat RaboDirect dieses Jahr erneut unser Unterrichtsprogramm gefördert. Dank der Spende kann das Unterrichtsmaterial weiter ausgebaut und thematisch erweitert werden, im Besonderen zum Thema Nachhaltigkeit, wie zur “Lebensmittelverschwendung”. 

RaboDirect unterstützt  “WERTvoll macht Schule” bereits seit einigen Jahren finanziell und hilft uns mit ihren Spenden maßgeblich bei der Entwicklung der Unterrichtsinhalte. Auch für die Finanzierung der Projektausarbeitung zum aktuellen Thema “Lebensmittelverschwendung” hat sie die Patenschaft übernommen – und das aus gutem Grund. Denn RaboDirect, vor über 100 Jahren gegründet von Landwirt:innen, arbeitet unter dem Leitsatz „Banking for Food“ seit 2014 mit Landwirt:innen und Unternehmen weltweit zusammen, um eine nachhaltige Lebensmittelwirtschaft zu unterstützen. 

In der Stunde zum Thema “Lebensmittelverschwendung” erfahren Schüler:innen zwischen sechs und zwölf Jahren, warum es wichtig und sinnvoll ist, Lebensmittel wertzuschätzen und nicht zu vergeuden. Ein bewusster Umgang ist nicht nur wertschätzend gegenüber Nahrungsmitteln und ihren Erzeuger:innen, sondern sensibilisiert auch für einen nachhaltigen Konsum. 

DANKE für die Unterstützung unserer WERTvollen Mission! 

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Kinder stark für die Zukunft machen – „stark wie einen Tigerhasen“

Manche Situationen im Alltag machen uns ratlos: etwa unangenehme und einschüchternde Begegnungen mit fremden Menschen – oder manchmal auch mit uns bekannten Personen. Solche Erlebnisse machen Angst und wecken Unsicherheit. Doch wenn schon wir Erwachsene so empfinden, wie fühlen sich dann Kinder in solchen Momenten?  

Wir wünschen uns für Kinder ein gutes Selbstbewusstsein und selbstbestimmtes Auftreten – nur werden Kinder nicht damit geboren. Sie brauchen starke Vorbilder, egal ob fiktive Charaktere oder echte Menschen, an denen sie sich orientieren können. Und sie brauchen die Möglichkeit, sich auszuprobieren und aufgezeigte Strategien einzulernen und zu adaptieren. Darum ist die Förderung der Persönlichkeitsentwicklung auch ein wichtiger Bestandteil unseres Unterrichtsprogramms. 

Ein Baustein: Kinder brauchen geeignete Lösungsstrategien für das Verhalten in schwierigen Alltagssituationen. Vorbild für unsere neue Unterrichtseinheit “Stark wie ein Tigerhase” ist deshalb das Kinderbuch “Tigerhase” von Nico und Stefanie Kornhass. Stefanie hat uns für diese Einheit auch mit ihren tollen Illustrationen versorgt und für diese Kooperation wollen wir danke sagen. 

Die Unterrichtseinheit gehört zum Themenbereich “Emotionen und Konflikte”. Mit ihr unterstützen wir Lehrkräfte dabei, mit ihren Schüler:innen Strategien für den Alltag zu erarbeiten. Mit Hilfe der Tigerhasen-Gesten lernen die Kinder Verhaltensweisen, die sie im Umgang mit Gleichaltrigen, aber genauso gut gegenüber Erwachsenen anwenden können. Ziel ist es, das Selbstbewusstsein der Kinder nachhaltig zu stärken und ihnen Selbstvertrauen und Sicherheit für viele Lebenslagen an die Hand zu geben. 

In der Unterrichtseinheit rund um den Tigerhasen hören oder lesen die Schüler:innen die Geschichte des kleinen Hasen Tico, der durch aufmerksame Beobachtung das Verhalten eines starken Tigers nachahmt und so vom “Angsthäschen” zum “Tigerhasen” wird. An Ticos Beispiel lernen die Kinder, dass man nicht das größte, stärkste oder furchteinflößendste Tier sein muss, um mutig zu sein und seinen eigenen Standpunkt klarzumachen und zu vertreten.  

“Der Tigerhase soll Kindern zeigen, dass sie ihren Alltag meistern können, auch wenn ihnen die eine oder andere Situation Angst macht oder Schwierigkeiten bereitet”, so Stefanie Kornhass, die uns als Illustratorin des Tigerhasen bei dieser Unterrichtseinheit unterstützt. “WERTvoll macht Schule bringt wichtige Themen schon in die Grundschule und mit der Kooperation mit WERTvoll macht Schule findet der mutmachende Hase auch seinen Weg ins Klassenzimmer, wo er vielen Kinder dabei helfen kann, dass sie stark in ihre Zukunft gehen.” 

Seid stark und handelt WERTvoll! 

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Martin Bauer Group spendet 15.000 Euro

Ein großes Dankeschön an die Martin Bauer Group! 

Wir freuen uns sehr über die Spende der Martin Bauer Group von insgesamt 15.000 Euro und sagen DANKE. Damit unterstützt sie die Weiterentwicklung unserer Inhalte.

„Als Familienunternehmen mit 90-jähriger Geschichte stehen wir für Fairness und gegenseitigen Respekt. Als Hersteller von Naturprodukten haben wir Nachhaltigkeit und den verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen zum Dreh- und Angelpunkt unseres Handelns gemacht. Unser Fokus auf diese Werte verbindet uns mit WERTvoll macht Schule“, sagt Anne Wedel-Klein, Urenkelin von Martin Bauer und Mitglied der Geschäftsleitung der MB-Holding.

Mit dieser Hilfe können wir unser Angebot noch erweitern, um individuelle und soziale Kompetenzen von Kindern zu fördern – mit dem Ziel, ihre Selbstsicherheit und Resilienz zu stärken. Das hilft den Kindern, mit Krisenzeiten und -situationen, wie jetzt während der Corona-Pandemie, besser und gestärkter umzugehen.

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GLOBAL MONEY WEEK 2021 – WIR SIND DABEI

Mit unserem Angebot greifen wir Themen auf, die Kinder und Familien bewegen und mit denen sie jetzt und in Zukunft täglich umgehen müssen. Das ist aktuell die besonders wichtige Medienkompetenz, das kann der Umgang mit Konflikten sein oder mit unserer Umwelt und die Frage, wie wir mit Geld umgehen und was wir damit verbinden!

Denn Finanzbildung endet nicht bei den Fragen, wie man Taschengeld sinnvoll einteilen kann oder warum es wichtig ist, Sparen zu lernen. Der Umgang mit Geld ist in vielen Elternhäusern ein Tabu: Über Geld spricht man nicht, Geld haben nur die anderen, Geld sorgt für Rangordnungen. Häufig ist das Thema auch für die Kinder emotional stark aufgeladen. Sie spüren, dass die Familie sparen muss, empfinden vielleicht Neid oder Scham und trauen sich nicht, darüber zu sprechen. In einer Gesellschaft, in der Wert hauptsächlich in Geld bemessen wird, ist es wichtig, die Verknüpfung dieses greifbaren Wertes mit Gefühlen und Zuschreibungen zu reflektieren. Denn mit Geld umgehen zu können und darüber zu sprechen gehört zu den Alltagskompetenzen.

Wir wollen zwei Dinge erreichen:

Das Sprechen über Geld soll zur Normalität werden. Damit Kinder lernen, damit umzugehen. Gleichzeitig ist es wichtig, zu verstehen: Geld ist nicht alles im Leben. Bemiss deinen Wert nicht am Kontostand. Kinder brauchen Finanzwissen, um zu verstehen, wie sie mit Geld in ihrem Leben umgehen können. Nicht nur in Sachen Sparvertrag.

Auch dieses Jahr nehmen wir wieder an der Global Money Week teil. Global möchte diese Kampagne das Bewusstsein junger Menschen für die Finanzplanung schärfen. Take care of yourself, take care of your money – das diesjährige Thema hat uns dazu gebracht, uns Gedanken darüber zu machen, auf welche Werte es bei der Finanzbildung für Kinder ankommt. Zur Global Money Week bieten wir auf unserem Instagram-Kanal Einblicke in die Aspekte, die oft außer Acht gelassen werden, wenn man an Finanzbildung denkt. Hier möchten wir unserer Lehrer*innen-Community informieren, wie wichtig eine wertebasierte Herangehensweise bei der Vermittlung von Finanzbildung ist. Hierfür benennen wir einige Aspekte: die Kinderarmut etwa, die auch im reichen Deutschland existiert. Das Thema Neid – denn Kinder vergleichen sich bereits in der Grundschule mit ihren Mitschüler:innen. Die Frage, wie wir unseren eigenen Wert an unseren Kontostand koppeln. Und natürlich die Reflexion, ob man alles, was man kaufen kann, auch kaufen muss? Unsere Kampagne zur GMW trägt deshalb die Überschrift “Finanzbildung ist mehr als Geld zählen”.

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