Zur Bedeutung unterschiedlicher Arten von Werten und wie aus Kindern stabile, selbstbewusste Erwachsene werden.
Es ist gar nicht so leicht, sich in der heutigen Konsumwelt mit dem allgegenwärtigen Druck und Einfluss, den die Werbung ausübt, zurechtzufinden. Überall und ständig werden schon Kinder mit allerlei Verlockungen konfrontiert, ihr Taschengeld auf den Kopf zu hauen. Deshalb ist es wichtig, frühzeitig mit der Aufklärung zu beginnen. Die Grundschule ist ein idealer Ort, um Kindern aufzuzeigen, welche Funktionen Geld hat, welche Möglichkeiten, aber auch Grenzen damit einhergehen, und was das alles mit Werten zu hat. Darüber haben wir mit Diana Bartl, der Initiatorin von WERTvoll macht Schule, gesprochen.
Was hat Geld mit Werten zu tun?
Auf den ersten Blick erschließt sich der Zusammenhang zwischen Geld und Werten nicht unbedingt. Geld haftet unterschwellig oft etwas mehr oder minder Anrüchiges an. Werte hingegen sind eher mit hehren moralischen und ethischen Konnotationen behaftet. Allerdings „ist Geld selbst ein Wert“, wie Diana Bartl betont, „und zwar ein Wert mit einer starken Symbolik“. Es gibt ganz unterschiedliche Arten von Werten, etwa moralische Werte wie Wertschätzung, Respekt oder Toleranz, oder aber symbolische Werte wie Geld. Man kann es anfassen und damit ist es ganz praktisch greifbar.
Das Wesen von Geld beschreibt Diana Bartl so: „Geld ist in unserer Gesellschaft ein Wert, der als Maßeinheit und Gradmesser für andere Werte dient. Indem ich beispielsweise jemanden für eine Leistung, die er erbringt, angemessen bezahle, drücke ich meine Wertschätzung aus. Wenn ich ihn hingegen unterbezahle und damit seine Leistung ausnutze, verwehre ich ihm nicht nur eine Summe Geld, sondern auch die Wertschätzung und den Respekt, die er verdient. Ich bewerte seine Arbeit nicht in angemessener Weise.“