10 Kugeln Schokoeis bitte!

Das erste eigene Geld: Taschengeld macht Kinder stolz und schenkt ihnen Entscheidungsfreiheit rund um ihre Wünsche. Zugleich bietet es Konfliktpotential. Was darf vom Taschengeld gekauft werden, was auf gar keinen Fall?

Darf man damit machen, was man will? Es gibt einen guten Grund, deinem Kind Taschengeld zu geben, denn mit Geld ist es wie mit vielen anderen Dingen auch: Wenn wir wollen, dass unsere Kinder damit umgehen können, sollten wir ihnen den Umgang damit gewähren. Taschengeld bietet nämlich nicht nur die Gelegenheit zur Erfüllung kleiner Wünsche, sondern auch zu vielfältigen Lernerfahrungen. Nicht zuletzt wird das Thema „Geld“ aus der Tabuzone geholt und mit alltagspraktischem Wissen verknüpft: ein erster Schritt auf einem Weg in die finanziell selbstbestimmte Zukunft! Wie das „Lernen mit Taschengeld“ gelingt, welche Dos und Don’ts sich bewährt haben, stellen wir dir hier vor.

Dos:

  1. Vereinbare mit deinem Kind einen festen, altersgemäßen Betrag.
  2. Sei ein verlässlicher Partner und zahle das Taschengeld stets eigeninitiativ zum vereinbarten Wochentag.
  3. Setze Rahmenbedingungen zur Verwendung: Gibt es Dinge, deren Kauf vom Taschengeld abgedeckt sein soll?
  4. Taschengeld ist grundsätzlich zur freien Verfügung. Gib Anregungen oder Hilfestellungen, entscheiden darf das Kind jedoch selbst – ohne Bewertung seiner Kaufentscheidung.
  5. Bedingungslosigkeit: Das (regelmäßige) Taschengeld sollte nicht von der Mitarbeit im Haushalt oder anderen Aufgaben abhängig gemacht werden.
  6. „Nicht unter Druck setzen“: Das gilt in beide Richtungen. Kinder und Eltern halten sich an die vereinbarten Regeln rund um das Taschengeld.
  7. Das Taschengeld reicht nicht für bestimmte Wünsche? Überlege gemeinsam mit deinem Kind, wie sich das Problem lösen lässt. Kann das Geld gespart oder besser eingeteilt werden? Ist ein Zusatzverdienst möglich?
  8. Gewähre keine Vorschüsse oder Nachbesserungen. Zu schnell ausgegebenes Geld bietet die Chance, das eigene Kauf- oder Sparverhalten zu reflektieren und eine Strategie für den vorausschauenden Umgang mit Geld zu entwickeln.
  9. Aus der Tabuzone holen: Mach Geld in deiner Familie zum Thema! Besprich zum Beispiel die Relation des Taschengeldes zu den Einkünften der Familie. Woher kommt das Geld? Wofür gebt ihr noch tagtäglich Geld aus? Setze Geld spielerisch ins Verhältnis zu den Einkünften und notwendigen Ausgaben einer Familie.

Don’ts:

  1. Taschengeld ist kein Erziehungsmittel: Es sollte nicht zur Belohnung oder Bestrafung eingesetzt werden, sondern wertfrei bleiben.
  2. Gesundheit: Solltest du dir Sorgen um die Gesundheit deines Kindes machen, weil es beispielsweise nur Süßigkeiten kauft, suche das Gespräch!
  3. Fairness und Moral: Sollte das Taschengeld als Druckmittel, zur Bestechung oder Erpressung eingesetzt werden, schreite ein!
  4. Verbotene und gefährliche Artikel: Für Produkte wie Alkohol, Zigaretten etc. gilt ein klares Kaufverbot – also eine Ausnahme von der „freien Verwendbarkeit“.
  5. Internet: Gewähre dem Kind keine Möglichkeit des Online-Shoppings. Virtuelles Geld ist ungreifbar und ungleich leichter ausgegeben als Geld in der Geldbörse.